Nora Marie: Januar 2009

Der errechnete Geburtstermin 12.12.08 war bereits überschritten und Weihnachten näherte sich mit großen Schritten, deshalb entschieden wir uns mit der Geburtseinleitung am Samstag, den 20.12. zu beginnen. Nach regelmäßigen Untersuchungen und diversen Prostaglandin-Tabletten tat sich dann auch weiter erstmal nix, also sind wir abends ohne nennenswerte Fortschritte heimgefahren. Am Sonntag morgen ab halb Neun begannen wir wieder mit dem gleichen Spielchen wie schon Tags zuvor. Da das Wetter schöner war, machten wir mittags einen Spaziergang in die Dachauer Altstadt zum Christkindlmarkt, wo wir erstmal (welcher Teufel hat mich da eigentlich geritten) eine Bratwurst und Maronen aßen. Auf dem Weg zurück ins Krankenhaus, dachte ich mir schon "Oh, da tut sich etwas". Kaum zurück im Kreissaal, platzte auch die Fruchtblase (13.20 Uhr)
Juhuuu, die Geburt geht los!
Oder halt auch erstmal nicht wirklich. Die Fruchtblase war so ziemlich das einzige was zu dem Zeitpunkt offen war und die Ärztin meinte bei der Untersuchung auch nur "Ach wie gemein, da ist ja noch alles komplett zu..."
Also nochmal Tabletten und hoffen, das diese in Kombination mit dem Fruchtwasser den Körper von einer Geburt überzeugen können.
Gegen 15 Uhr begannen dann auch endlich mal die Wehen einzusetzten - oder war das wirklich endlich? Ganz schnell war ich erstmal nicht mehr ganz so glücklich über die ganze Entwicklung. Irgendwie wußte ich gar nicht mehr wie und wo ich was machen soll und überhaupt tut das ganz schön weh! Nach anfänglicher Überforderung und dank der Unterstützung einer tollen Hebamme und meines Mannes konnte ich die Situation dann doch recht schnell und gut annehmen (schließlich kam ich aus der Nummer auch nicht mehr raus) gegen 18Uhr gings dann mal in die Badewanne, die fand ich aber nach einer halben Std. auch nicht mehr so toll. also wieder raus. Die Wehen wurden auch stetig mehr, wie oft kann ich nicht mehr sagen, aber viel und heftig kam´s mir vor. Gegen 21Uhr wollt ich dann doch recht dringend die PDA - hatte ziemlichen Respekt vor dieser (hatte mal ne Punktion und das Loch ging nicht mehr zu - HORROR!), aber mit der Zeit hätte ich auch nem Gartenschlauch zugestimmt... Leider war zu diesen Zeitpunkt der Muttermund noch nicht weit genug offen und ich mußte noch bis 23h warten, dann aber haben sie mir auch gleich 3x im Rücken rumgestochert (hab das aber selber gar nicht so mitbekommen, die Endorphine arbeiteten schon recht gut zu dieser Zeit ;) ) Tja, und weils sonst ja nicht so "lustig" gewesen wäre, wirkte die PDA dann leider nur einseitig und ich hatte auf der linken Seite das vollste Wehenvergnügen...
So um 3h morgens war dann eigentlich alles bereit für den Endspurt, nur blöderweise hat der kleinen Maus keiner erklärt, wie der Kopf in diesen Beckeneingang reingehört, aber wie es sich für einen Steinbock gehört, nimmt man halt Anlauf und kommt schon irgendwie durch. Naja, schön gedacht, aber leider nicht ganz ausführbar - mit vorrückender Zeit, steckte das Köpfchen dann auch im Becken fest und die Wehen verbesserten die Situation auch nicht. Die Ärzte hingen mich dann um ca. halb 6Uhr an den Wehentropf, mit der Hoffnung das durch noch mehr Wehen (ja welch Freude - war ja bis dato nicht so schlimm mit den Wehen *arg*) die Kleine in die richtige Position gedrückt wurde. Um 6h wurde dann nochmal untersucht und der Oberarzt kam auch noch hinzu und dann wurde entschieden, einen Kaiserschnitt zu machen, da die Situation sich für die Kleine eher verschlechtert hatte und nach der langen Zeit auch wenig Hoffnung besteht, das sich an der Lage noch irgendwas ändert. 6.20h wurde ich dann auch in den OP geschoben - zum Glück konnte Wolly mitkommen und durch die PDA konnte ich auch anwesend sein (die Anästhesitin hatte die Hoffnung das es, da es ein anderes Medikament ist, doch wirken könnte und hat nicht sofort eine Vollnarkose verabreicht. Was ich sehr gut fand!).
Um 7.02 Uhr erblickte unsere Nora dann das Licht des OP-Saals nachdem 3 Leute an ihr rumgezerrt haben, um sie auch dem Becken wieder herauszubekommen. Dann nochmal eine kleine Hektik, da die Maus keine Luft bekommen hat, aber schnell zum Kinderarzt und Flüssigkeit abgesaugt und dann krähte sie auch schon fleissig.
Der Papa durfte dann mit ihr schon mal in den Kreissaal kuscheln bis ich wieder zusammengeflickt war (was mir verdammt lang vorkam) und auch zu meinen beiden Lieben gebracht wurde.
Am Ende also alles gut und alle gesund. Alle bisherigen Untersuchungen unserer Maus waren mit guten Ergebnissen und meine Wunde verheilt auch gut.
Seit einer guten Woche sind wir daheim und auch hier läuft es prima. Klar muß man auch alles erstmal kennenlernen und sich an die neuen Umstände gewöhnen, aber Wolly hat ja noch frei und hilft wo er nur kann und so kriegen wir das alles in den Griff. Und für den Fall der Fälle haben wir auch noch eine sehr nette Hebamme, die uns zur Seite steht.
Stillen geht sehr gut und langsam pendeln wir uns bei einen 3 bis 4 Stunden-Rhytmus ein.
Sonst schläft sie viel, kackt fleißig und lächelt ganz viel. Also alles was eine kleine Prinzessin zu tun hat, tut sie.
Und der Wolly und ich, wir fliegen auf Wolke 7 und geniessen jede Sekunde.

So, das war jetzt mal ein ganzer Roman, aber irgendwie mußte das auch mal raus und in Zukunft kommen dann mehr Bilder mit kurzen Texten, oder kurze Anekdoten was die Nora so anstellt. Mal sehen. Jetzt kommen erstmal Bilder aus den letzten 2 Wochen.

Und weiter geben wir uns Mühe, möglichst regelmäßig hier mal Bilder einzustellen.

Liebe Grüße,
Tina

ca. 2 Std. alt